Wer die Maschine nur belädt und startet, übersieht oft die Pflegefunktionen hinter der Bedienblende. Moderne Geräte verstecken einen separaten Reinigungsmodus, der Ablagerungen entfernt und Folgeschäden vorbeugt. Das spart Nerven, Geld und unzählige Fehlstarts mit Duftperlen und Raumspayern.
Warum moderne Maschinen eine versteckte Pflegefunktion haben
Waschmittelreste, Fett aus Textilien, Kalk und Mikrofasern haften an Trommel, Schläuchen und der Gummimanschette. Niedrige Temperaturen, Kurzprogramme und flüssige Mittel begünstigen Biofilm. Dieser Film riecht, fördert Schimmel und verschlechtert die Spülleistung. Zudem isoliert Kalk die Heizstäbe, die Maschine braucht mehr Energie und heizt langsamer.
Ein monatlicher Reinigungszyklus bei hoher Temperatur entfernt Biofilm, reduziert Kalk und hält Sensoren sowie Schläuche frei.
Darum integrieren viele Hersteller seit Jahren spezielle „Trommelreinigung“-Programme. Sie laufen ohne Wäsche, nutzen höhere Temperaturen, mehr Wasserstand, kräftige Trommelbewegungen und zusätzliche Spülgänge. Das Ziel: Rückstände lösen, austragen, trocknen lassen.
So aktivieren Sie den Selbstreinigungsmodus
Die Aktivierung variiert je nach Modell. Oft steckt sie hinter einer Tastenkombination oder einer versteckten Programmposition. Zwei Wege begegnen im Alltag besonders häufig:
- Intensivfunktion und Knitterschutz gleichzeitig drücken, bis im Display „Trommelreinigung“ oder ein ähnlicher Hinweis erscheint.
- Spül- oder Zusatzspültaste für mehrere Sekunden halten, dann den leeren Reinigungszyklus starten.
Fehlt ein Display, zeigt die Maschine den Modus mit einer Kontrollleuchte oder einem akustischen Signal. Lässt sich nichts aktivieren, hilft die Bedienungsanleitung. Viele Marken benennen das Programm „Drum Clean“, „Tub Clean“, „Maschinenreinigung“ oder „Eco Drum“.
| Pflegeschritt | Wie starten | Dauer | Hinweis |
|---|---|---|---|
| Trommelreinigung | Tastenkombination oder eigenes Programm ohne Wäsche | 60–120 Minuten | Heiß, hoher Wasserstand, extra Spülgänge |
| Manschette säubern | Gummilippe umklappen, mit Tuch auswischen | 5 Minuten | Fusseln und Schlammrand entfernen |
| Waschmittelschublade | Entnehmen, heiß abspülen, Düsen freilegen | 10 Minuten | Biofilm und Verstopfungen lösen |
| Flusensieb/Filter | Wasser ablassen, Sieb reinigen | 10–20 Minuten | Gefäß bereithalten, Dichtung prüfen |
Tür und Waschmittelschublade nach jeder Wäsche geöffnet lassen. Restfeuchte entweicht, Schimmel hat weniger Chancen.
Was während der Selbstreinigung passiert
Die Maschine pumpt mehr Wasser ein, erwärmt es deutlich, variiert die Trommeldrehung und spült mehrmals aus. Hohe Temperatur löst Fette, mechanische Bewegung trägt Beläge ab. Anschließend transportiert die Pumpe den gelösten Schmutz ab. Häufig folgt ein kurzer Trocknungsimpuls mit offener Tür als Empfehlung im Display.
Wenn es kein Selbstreinigungsprogramm gibt
Fehlt die spezielle Funktion, lässt sich die Pflege manuell nachstellen. Starten Sie eine Leerwäsche bei 60–90 °C mit Pulverwaschmittel. Pulver enthält Bleichmittel, das Biofilm reduziert. Zwei Esslöffel Natron im Pulverschacht unterstützen die Geruchsbremse. Zitronensäure nur in geringer Dosierung nutzen, besonders bei hartem Wasser.
Sparsam mit Essig umgehen: Säure kann Gummis und Metallteile angreifen. Lieber Pulver und Natron kombinieren.
Vermeiden Sie Reiniger-Mischungen. Chlorhaltige Mittel dürfen nicht mit Säuren zusammenkommen. Das setzt Gase frei und gefährdet die Gesundheit.
Häufige Fehler, die Gerüche zurückbringen
- Tür direkt nach der Wäsche schließen: Restfeuchte bleibt, Keime wachsen schneller.
- Konsequent nur Kalt- und Kurzprogramme nutzen: Biofilm baut sich auf.
- Zu viel Flüssigwaschmittel dosieren: Reste fördern Film und Schaum.
- Weichspüler exzessiv einsetzen: Rückstände lagern sich im Schacht ab.
- Flusensieb ignorieren: Pumpe arbeitet schwerer, Wasser staut sich.
- Hartes Wasser ohne Entkalkungsstrategie: Heizstäbe verschlammen, Laufzeit steigt.
Ein einfacher Pflegeplan für zwölf Monate
So bleibt das Gerät zuverlässig und sauber, ohne großen Aufwand:
- Wöchentlich: Manschette, Türglas und Schublade auswischen, Tür spaltweit öffnen.
- Monatlich: Selbstreinigung oder Leerwäsche bei 60–90 °C starten, Filter checken.
- Vierteljährlich: Schublade entnehmen, Einspüldüsen reinigen, Außengehäuse abwischen.
- Halbjährlich: Flusensieb komplett säubern, Ablaufschlauch prüfen, Dichtungen einfetten (silikonfrei).
- Jährlich: Wasserhärte prüfen, Dosierung anpassen, ggf. Enthärterstrategie neu einstellen.
Kosten- und Umweltaspekt
Kalk isoliert Heizstäbe. Schon ein Millimeter kann den Energiebedarf spürbar erhöhen. Ein heißer Reinigungszyklus pro Monat kostet wenig, vermeidet aber teure Reparaturen an Heizung oder Pumpe. Richtig dosiertes Pulver und gelegentliche 60-Grad-Wäschen im Alltag stabilisieren die Hygiene. Weniger Geruch bedeutet weniger Duftzusätze, also weniger Chemie in Abwasser und Textilien.
Dosierung, Wasserhärte und Mittelwahl
Passen Sie die Waschmittelmenge an die lokale Härte an. Bei weichem Wasser genügt oft die untere Skala der Herstellerangabe. Flüssigwaschmittel löst sich schnell, enthält aber keine Bleichmittel. Bei Hygieneproblemen hilft gelegentliches Pulver. Farbige Wäsche verträgt 40–60 °C, Bettwäsche und Handtücher auch 60 °C regelmässig.
Wann Service sinnvoll wird
Bleibt der Geruch trotz Pflege, steckt oft ein Fremdkörper im Sumpf oder Ablaufschlauch. Rasselnde Geräusche, wiederholte Abbrüche oder Fehlermeldungen deuten auf blockierte Pumpe, verschmutzten Druckschalter oder defekten NTC hin. Dann sollte eine Fachkraft prüfen. Wer selbst schraubt, trennt das Gerät vom Netz, lässt Restwasser ab und dokumentiert Schlauchwege mit Fotos.
Zusätzliche Hinweise für den Alltag
Nach Sport- und Funktionswäsche bildet sich schneller Film, weil Hautfette und Additive am Gewebe hängen. Sammeln Sie solche Wäsche nicht tagelang in geschlossenen Körben. Lüften Sie die Trommel nach dem Waschen, ziehen Sie nasse Teile zeitnah heraus. Dosierkugeln und Pods kommen direkt in die Trommel, doch Rückstände lösen sich dort schlechter. Schachtzugabe spült sauberer.
Wer eine smarte Maschine besitzt, findet den Modus oft in der App als „Pflege“ oder „Maschinenhygiene“. Aktivieren Sie Erinnerungshinweise. Kleine Routinen ersparen große Reinigungsaktionen und verlängern die Lebensdauer des Geräts deutlich.








