Gelsenkirchen: Abi-Jahrgang verliert 10.000 Euro – Schülerin im Verdacht

Gelsenkirchen: Abi-Jahrgang verliert 10.000 Euro – Schülerin im Verdacht

Die Abiturienten der Gesamtschule Erle wollten ihren Abschluss festlich feiern. Nun kämpfen sie um Geld, Zeit und Vertrauen – und gegen die Uhr.

Wie der Verdacht entstand

Der Jahrgang hatte für die Abifeier knapp 10.000 Euro gesammelt. Die Location war gebucht, eine Anzahlung fällig. Mehrfach baten Mitschüler die Kassenverwalterin, das Geld zu überweisen. Nichts passierte. Erste Nachfragen liefen ins Leere. Dann schalteten sich Lehrkräfte ein.

Die Summe fehlte. Die Schülerin, die das Budget verwaltete, rückte in den Fokus. Laut Polizei Gelsenkirchen liegt eine Anzeige wegen des Verdachts der Untreue gegen die 21-Jährige vor. Ermittler prüfen die Vorgänge. Die Schule informierte die Behörden und verwies die Schülerin vom Schulgelände.

Rund 10.000 Euro fehlen – die Abifeier steht auf der Kippe. Die Polizei ermittelt, die Schule zieht Konsequenzen.

Der Schulleiter sprach von einer schweren Belastung für den Jahrgang. Viele Schülerinnen und Schüler hatten über Jahre gesammelt, Kuchen verkauft, Eintrittskarten geplant, Sponsoren angesprochen. Das tut weh.

Laut einem lokalen Radiosender soll die Verdächtige den Vorwurf eingeräumt haben. Wofür das Geld geflossen sein könnte, blieb unklar. Eine Rückzahlung steht in den Sternen.

Die bekannten fakten

  • Schule: Gesamtschule Erle in Gelsenkirchen.
  • Jahrgang: 69 Schülerinnen und Schüler.
  • Summe: etwa 10.000 Euro aus der Abikasse fehlen.
  • Ermittlungen: Anzeige wegen Untreue, Verfahren läuft.
  • Schulreaktion: Ausschluss der 21-Jährigen, Behörden informiert.
  • Spendenstand: bereits deutlich über 6.000 Euro am Dienstagnachmittag.

Rettungsversuch über Spenden und Sponsoren

Der Jahrgang ging an die Öffentlichkeit und startete einen Spendenaufruf. Einzelpersonen gaben mehrfach dreistellige Beträge. Viele Veranstaltungssäle sind für den Herbst bereits belegt. Jede Verzögerung erhöht die Kosten oder zwingt zu Plan B.

„Bitte helft uns“ – der Abiball wackelt, der Jahrgang bittet um Unterstützung und hofft auf Sponsoren.

Wird das Geld rechtzeitig zusammenkommen, könnten die Schüler ihre Feier retten. Gelingt das nicht, müssen sie umplanen: kleinerer Saal, verändertes Catering, späterer Termin. Ein verhandelbarer Zahlungsplan mit der Location könnte zusätzlich Luft schaffen.

Zeitleiste der Ereignisse

Datum/Phase Ereignis
Vor den Sommerferien Jahrgang sammelt für Saal, Technik, Catering.
Anfang September Anzahlung für die Location wird fällig.
Mitte September Überweisung bleibt aus, Mitschüler werden misstrauisch.
Später Lehrkräfte informiert, Verdacht richtet sich auf Kassenverwalterin.
Anzeige Polizei bestätigt Ermittlungen wegen Untreue.
Diese Woche Spendenkampagne läuft, mehrere tausend Euro kommen zusammen.

Rechtliche einordnung

Strafrechtliche seite

Der Vorwurf lautet Untreue. Gesetzlich betrifft das Personen, die ein Vermögen treuhänderisch verwalten und dieses missbräuchlich verwenden. Es drohen Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen. Über Schuld oder Strafe entscheiden die Gerichte. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung.

Zivilrechtliche seite

Der Jahrgang kann Schadensersatz verlangen. Das läuft häufig über Mahnungen, eine Klage und gegebenenfalls Vollstreckung. Ob und wann Geld fließt, hängt von der finanziellen Lage der Beschuldigten ab. Ratenzahlungen sind möglich, aber langwierig. Ein Erfolg vor Gericht ersetzt nicht automatisch kurzfristig benötigtes Budget für den Ball.

Was jetzt für den abiball zählt

  • Verträge prüfen: Stornofristen, Teilzahlungen, Alternativtermine.
  • Kosten priorisieren: Saal, Technik und Sicherheit zuerst, Extras später.
  • Transparenz schaffen: Tägliche Updates zum Spendenstand im Jahrgang.
  • Sponsorenpakete schnüren: Logos auf Tickets, Dank im Programmheft, kurze Bühnenmoderation.
  • Fallback planen: kleinere Location, modulare Technik, Buffet statt Menü.

So sichern jahrgänge ihre kasse besser ab

  • Vier-Augen-Prinzip: Zwei Personen verwalten Konto und Kasse gemeinsam.
  • Treuhand über Förderverein: Offizielles Konto, Quittungen, Zuwendungsbestätigungen.
  • Zwei Unterschriften: Überweisungen erst ab Gegenzeichnung, großzügige Limits vermeiden.
  • Monatliche Kassenprüfung: Protokoll, Belege, kurzer Bericht in der Stufengruppe.
  • Bargeld minimieren: Einnahmen sofort aufs Konto, digitale Zahlungen bevorzugen.
  • Transparenter Finanzplan: Posten für Saal, Technik, Catering, Deko, Sicherheit, Puffer.
  • Rücklagenquote: Mindestens 10 bis 15 Prozent als Notfallreserve.

Worauf spender und eltern achten können

Spenden an schulnahe Fördervereine erlauben häufig eine Bescheinigung. Zweckbindung hilft, Klarheit zu schaffen: „Abiball 2025 – Saalmiete und Technik“. Wer sponsert, erwartet Gegenleistungen. Das kann eine Logoplatzierung auf Plakaten sein oder eine Erwähnung auf der Bühne. Wichtig bleibt, jede Zusage schriftlich festzuhalten.

Bei Crowdfunding fallen teils Gebühren an. Ein transparentes Update zum Spendenstand und zur Verwendung stärkt Vertrauen. Fällt die geplante Feier später aus, lässt sich das Geld, nach Absprache mit Spendern, oft auf einen alternativen Abschlussabend, Jahrgangstreffen oder eine Zeugnisfeier umwidmen.

Kontext: Warum solche fälle zunehmen

Klassen- und Jahrgangskassen verwalten teils fünfstellige Beträge. Verantwortung liegt oft bei wenigen, neben Prüfungsstress und Abi-Orga. Diese Mischung öffnet Lücken. Digitale Tools mit Freigaben, klare Kassenordnungen und regelmäßige Checks senken das Risiko. Schulen, die feste Finanzregeln in die Abi-Satzung schreiben, berichten von weniger Streit – und weniger bösen Überraschungen.

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