Für einige Gäste verlängert sich die Hauptstadtzeit, andere bleiben auf See.
Die aktuelle Kurzreise von AIDAluna und AIDAmar verläuft anders als geplant. Ein Sturmtief über Dänemark zwingt beide Schiffe zu kurzfristigen Anpassungen und macht aus einem Hafenstopp eine lange Nacht in Kopenhagen – und aus einem Städtetag einen Seetag.
Starker Wind über der Ostsee
Zwischen dem 2. und 5. Oktober 2025 treffen Böen und schwerer Seegang die westliche Ostsee. Häfen setzen in solchen Lagen enge Grenzen für Ein- und Ausläufe. Genau das passierte in der Nacht von Freitag auf Samstag: AIDAmar wollte kurz nach Mitternacht in Kopenhagen anlegen, drehte aber ab. Die Bedingungen ließen kein sauberes Manöver zu.
Die Reederei setzt Sicherheit vor Fahrplan. Kopenhagen blieb AIDAmar verschlossen, Aarhus fällt bei AIDAluna aus.
Warum die Routen kippten
Windrichtung, Wellenhöhe und Sicht bestimmten die Entscheidung. Kopenhagen besitzt exponierte Zufahrten, die bei Seitenwind und Schwell anspruchsvoll werden. Für AIDAluna ergab sich daraus eine andere Option: länger in Kopenhagen bleiben statt nach Aarhus weiterzufahren. AIDAmar erhielt dagegen keinen Slot in Kopenhagen und verbrachte den Tag auf See.
Was sich für die Gäste konkret ändert
Auf AIDAluna gewinnen Reisende Zeit in der dänischen Hauptstadt. Viele Sehenswürdigkeiten liegen fußläufig oder per Metro. Auf AIDAmar entwickelte sich der Samstag zum Seetag mit stürmischem Flair und viel Bordprogramm. Beide Schiffe setzen auf transparente Kommunikation und flexible Planung.
AIDA storniert in ausfallenden Häfen gebuchte Landausflüge und erstattet die gezahlten Beträge automatisch.
Längere Zeit in Kopenhagen für AIDAluna
Das Schiff bleibt über Nacht in Kopenhagen. Das entspannt den Besuch, verteilt den Zustrom auf Attraktionen und macht sogar einen Abendspaziergang in Nyhavn oder eine Tour zur Kleinen Meerjungfrau bei Dämmerung möglich. Wer Museen am Samstag verpasst, kann sie am Sonntagvormittag nachholen – je nach Öffnungszeiten.
Ungeplanter Seetag auf AIDAmar
Der zusätzliche Tag auf See verlagert den Urlaubsschwerpunkt an Bord. Das Entertainment-Team stockt das Programm auf. Wetterbedingt finden mehr Aktivitäten im Innenbereich statt: Shows, kulinarische Tastings, Workshops, Spa- und Fitnessangebote. Für empfindliche Mägen empfiehlt sich ein Platz mittschiffs und tief im Schiff, wo die Bewegung geringer ausfällt.
Die neuen Routen im Überblick
| Schiff | Zeitraum | Geplant | Aktuell |
|---|---|---|---|
| AIDAluna | 2.–5. Oktober 2025 | Kiel – Kopenhagen – Aarhus – Kiel | Kiel – Kopenhagen – Kopenhagen – Kiel |
| AIDAmar | 2.–5. Oktober 2025 | Warnemünde – Aarhus – Kopenhagen – Warnemünde | Warnemünde – Aarhus – Seetag – Warnemünde |
AIDAluna verlängert Kopenhagen, AIDAmar ersetzt Kopenhagen durch einen Seetag: zwei Lösungen, ein Grund – Sturm.
Sicherheit vor Fahrplan
Die nautischen Crews nehmen in stürmischem Wetter keinen Grenzkurs. Hafenbehörden arbeiten mit klaren Limits für Wind, Wasserstand und Sicht. Überschreiten Messwerte die Schwellen, verweigern Lotsen die Freigabe. Manchmal ist das Anlegen möglich, das Ablegen aber nicht sicher – auch dann bleibt ein Schiff lieber fest. Die Entscheidung kann kurzfristig fallen, oft erst nach einer Probefahrt in die Hafenzufahrt.
Nächste Fahrpläne ab Sonntag
Beide Schiffe beenden am Sonntag, 5. Oktober, planmäßig die laufende Reise. AIDAluna startet anschließend ab Kiel zu sechs Tagen Richtung Schweden und Dänemark. AIDAmar nimmt ab Warnemünde Kurs auf Gdynia bei Danzig und Rönne auf Bornholm. Wer umsteigen möchte, behält die reguläre Einschiffungszeit im Blick und prüft die Anreise auf witterungsbedingte Verzögerungen.
Was tun bei stornierten Landausflügen?
- Buchungen prüfen: Die Stornierung erscheint in der Bord-App oder auf der Kabinenabrechnung.
- Erstattung: Der Betrag geht automatisch auf das hinterlegte Zahlungsmittel oder als Bordguthaben.
- Private Ausflüge: Bei extern gebuchten Touren beim Anbieter nach Kulanzregeln fragen.
- Reiseschutz: Tarifbedingungen zu Hafenverpassung und Wetterereignissen ansehen.
- Alternative planen: Bordprogramm, Wellness oder kulinarische Specials nutzen.
Hintergrund: Wie Häfen bei Sturm entscheiden
Häfen arbeiten mit Windgrenzen für verschiedene Liegeplätze. Kreuzfahrtpier, Containerterminal und Fähranleger besitzen unterschiedliche Toleranzen. Entscheidend sind Anströmwinkel, Schwell in der Hafeneinfahrt, freie Schlepperkapazitäten und die Verfügbarkeit von Lotsen. Auch Gegenverkehr spielt eine Rolle. Kreuzfahrtschiffe verfügen über starke Bug- und Heckstrahler, doch Seitenwind erzeugt große Angriffsflächen. Bei 30 bis 40 Knoten und Böen darüber reicht die Manövrierhilfe oft nicht mehr für ein risikoarmes Anlegen. Dann kommt die Absage.
Tipps für stürmische Seetage
- Bewegung reduzieren: Kabinen und Sitzplätze mittschiffs auf niedrigeren Decks wählen.
- Sanfte Kost: Ingwer, Zwieback, stilles Wasser. Alkohol und schwere Speisen vermeiden.
- Ruhige Beschäftigung: Lesesessel, Sauna außerhalb der Stoßzeiten, Vorträge, kleine Workshops.
- Sicherung: Gläser und Geräte standfest platzieren, Handläufe nutzen.
- Timing: Mahlzeiten früher legen, um Stoßzeiten im Buffet zu umgehen.
Begriff erklärt: Seetag
Ein Seetag bezeichnet einen vollen Tag ohne Hafenanlauf. Die Crew streckt das Programm, Küchen und Bars passen Kapazitäten an. Für Familien lohnt sich ein Blick auf Kinderclubs und Indoorflächen. Fotografen lieben die Lichtwechsel über See. Wer Ruhe sucht, findet Nischen in Bibliothek, Außendeck windabgewandt oder im Spa. Bei kräftigem Wind bleiben einige Außendecks gesperrt – das dient der Sicherheit.
Worauf sich An- und Abreisende einstellen sollten
Starkwind beeinflusst auch Fähren, Brücken und Bahnverkehr in Dänemark und Norddeutschland. Pufferzeiten bei der Rückreise schützen vor Stress. Wer mit dem eigenen Auto anreist, behält Hochwasserhinweise in Hafennähe im Blick. Airlines verschieben Slots bei Störungen im europäischen Luftraum. Eine frühzeitige Online-Check-in-Kontrolle spart Wege am Terminal.
Mehrwert für den Aufenthalt in Kopenhagen
Die verlängerte Liegezeit von AIDAluna eröffnet neue Optionen. Abends bieten sich kleine, wetterfeste Ziele an: Streetfood-Hallen, Jazzkeller, Designstores. Am Morgen danach liegen Schlösser und Kanaltouren oft entspannter, da Tagesgäste erst später eintreffen. Wer flexibel plant, meidet Wartezeiten und verteilt Aktivitäten auf zwei kürzere Blöcke statt auf einen Marathon.
Technik am Limit: warum Abbrüche normal sind
Ein Abbruch wie bei AIDAmar wirkt drastisch, schützt aber Manöver und Material. Einlaufwinkel, Seitenwind und Strömung können die Reserve im Ruderblatt fast aufzehren. Moderne Brücken rechnen mit Echtzeitdaten aus Windmessern und Strömungssensoren. Fällt die Prognose unter die Sicherheitsmarge, folgt der Abbruch. Diese Praxis senkt Schäden an Pieranlagen und verhindert Ankerwürfe in engen Bereichen.








